Stadtentwicklung + Vorstudie

Circular Economy Karlsruhe
Vorstudie & Vision

Mit der Vorstudie Circular Economy in Karlsruhe hat Circular Black Forest zusammen mit der Wirtschaftsförderung Karlsruhe erstmals systematisch Potenziale, Hemmnisse und Entwicklungen für eine zirkuläre Wirtschaft in Karlsruhe analysiert. Darüber hinaus wurde im Workshop Gemeinsam zur zirkulären Kreislaufstadt ein gemeinsames Zukunftsbild als Grundlage für eine strategische Entscheidung (geplant für Herbst 2025) entwickelt. 

Ausgangslage

Die Circular Economy gilt als Schlüsselthema für nachhaltige Stadtentwicklung, wirtschaftliche Resilienz und Klimaschutz; zugleich aber auch als komplexe gesellschaftliche Herausforderung. Sie eröffnet Städten die Chance, ökologischen Fortschritt, wirtschaftliche Innovation und soziale Teilhabe gleichermaßen voranzubringen. 

Vor diesem Hintergrund beteiligte sich Karlsruhe 2023 an der bundesweiten Difu-Studie Kreislaufstadt – Chancen für Resilienz und Wertschöpfung. Der Wirtschaftsstandort Karlsruhe hat erkannt, dass eine ressourcenschonende Entwicklung zentrale Bedeutung für eine zukunftsfähige Stadtgesellschaft hat. Eine fundierte Basis dafür fehlte bislang. Die gemeinsam mit der kommunalen Wirtschaftsförderung durchgeführte Studie trägt dazu bei, Status Quo, relevante Akteure und Potenziale sichtbar zu machen und daraus konkrete Handlungsfelder abzuleiten. 
 
Darüber hinaus eröffnete der Visionsworkshop Gemeinsam zur zirkulären Kreislaufstadt den Blick nach vorn: Mehr als 80 Teilnehmende aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft entwickelten am 13. Mai 2025 in Karlsruhe eine stadtweite Vision #CircularKarlsruhe, die sich in vier Handlungsfeldern verdichtete: Zirkuläres Bauen, Zirkuläre Wertschöpfung, Lifestyle & Konsum sowie Lokale Ernährung. 

Projektlaufzeit

2024 – 2025

Partner & Förderer

Projektansatz

Im Zentrum der Vorstudie stand eine partizipative Analyse: Sie basierte auf einer breit angelegten Umfrage unter wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, politischen, verwaltenden und zivilgesellschaftlichen Akteuren zur Erfassung des Status Quo. Wir kombinierten die Umfrage mit Interviews von Schlüsselakteuren und einer Analyse der Wirtschaftsstruktur. Die Ergebnisse wurden in einer SWOT systematisch ausgewertet und dienten als Grundlage zur Ableitung von Handlungsfeldern. 
Auf Basis der abgeleiteten Handlungsfelder haben wir zentrale Akteure eingeladen, ihre Perspektiven einzubringen und zu bündeln. Daraus entstand im Visionsworkshop eine gesamtstädtische Vision: Karlsruhe möchte Kreislaufstadt werden. Die Ergebnisse der Vorstudie und dieser partizipative Prozess schaffen damit die Grundlage für die weitere Strategiebildung. 

Vorgehensweise

Die Vorstudie folgte einem transparenten und partizipativen Ansatz, um eine breite Basis für Akzeptanz und Mitgestaltung zu schaffen. Sie umfasste: 

  • Online-Umfrage: über 180 Teilnehmende, davon mehr als 70 % mit Interesse an aktiver Beteiligung an #CircularKarlsruhe. 
  • Interviews: 18 vertiefende Gespräche mit Schlüsselakteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung. 
  • Visions-Workshop: am 13. Mai 2025 entwickelten über 80 Akteurinnen und Akteuren aus vier Aktionsfeldern gemeinsam ein Zukunftsbild für Karlsruhe. 

Die Ergebnisse zeigen: Circular Economy ist in Karlsruhe angekommen. 71 % der Befragten sehen sie als relevantes Zukunftsthema, 38 % arbeiten bereits aktiv an Projekten, weitere 22 % planen den Einstieg. Während Wirtschaft und Wissenschaft über ein hohes inhaltliches Verständnis verfügen, besteht insbesondere in Politik und Verwaltung Bedarf an Orientierung, Qualifizierung und Strukturen. 

Vier Aktionsfelder mit besonderem Potenzial wurden herausgearbeitet: 

  • Zirkuläres Bauen: Rückbau, Wiederverwendung und ressourcenschonende Bauweisen, eng verbunden mit Klimaschutz und regionaler Wertschöpfung. 
  • Zirkuläre Wertschöpfung: Nutzung der starken IT- und Forschungslandschaft für neue Geschäftsmodelle und industrielle Symbiosen. 
  • Lokale Ernährung: Potenziale in urbaner Landwirtschaft, regionalen Lieferketten und nachhaltiger öffentlicher Beschaffung. 
  • Lifestyle & Konsum: Ansätze in Sharing, Reparatur, Bildung und Kommunikation für einen bewussteren Konsumalltag. 

Klar benannter Handlungsbedarf: 

  • Einrichtung einer Koordinierungsstelle für Circular Economy 
  • Aufbau einer digitalen Kooperationsplattform 
  • Initiierung von Pilotprojekten und Reallaboren 
  • Nutzung bestehender Netzwerke und Integration in laufende Strategien (Klimaschutz, Smart City, Bioökonomie, Tourismus). 
Anschließender Visionsprozess und Leitvision für Karlsruhe  

Der Workshop im Mai 2025 war ein Meilenstein: Aus über 80 Impulsen entstanden Vision-Statements für die vier Aktionsfelder, die anschließend zu einer gesamtstädtischen Leitvision verdichtet wurden: 

Diese Leitvision wurde von allen beteiligten Akteursgruppen bestätigt und gilt als Fundament für den nächsten Schritt: eine ganzheitliche Circular-Economy-Strategie für Karlsruhe.

Wirkung und Ausblick

Die Vorstudie bietet der Stadt Karlsruhe eine solide, ganzheitliche Entscheidungsgrundlage. Sie macht sichtbar, wo die wirkungsvollsten Ansatzpunkte liegen, und zeigt zentrale Akteure, die in den Transformationsprozess eingebunden werden können.  

Durch den Workshop ist zugleich ein gemeinsames Verständnis gewachsen und es entstand ein klarer Impuls, der die Schnittstellen zwischen Vision, Praxis und Governance sichtbar macht. Zusammen bilden Studie und Workshop eine integrative Basis für langfristig tragfähige Strategien und Pilotinitiativen zur Circular Economy in Karlsruhe und darüber hinaus. 

Langfristig unterstützt diese Kombination den Aufbau ressourceneffizienter Wertschöpfung, stärkt regionale Resilienz und schafft Perspektiven für Karlsruhe als kommunales Vorbild für zirkuläres Wirtschaften. 

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Stadt Karlsruhe / Green Transformation

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Anna Reiners
Projektleitung Vorstudie Karlsruhe
anna@circular-blackforest.de